Arbeiten mit der Sense

Die Wiese wurde jetzt durch den Landwirt mit schwerem Gerät bearbeitet.

Nun ja, fast vollständig jedenfalls.

Das Gefälle auf diesem Stück ist offenbar doch so groß, dass die schweren Maschinen hier noch arbeiten können. Oder es liegt daran, dass hier mal ein großer Walnussbaum stand und immer noch der Baumstumpf im Boden zu finden ist. Aber es ist ja nun auch egal: Die Wiese muss auch hier ab. Also ging es ab in den Baumarkt und eine Sense gekauft. Nein – keine Motorsense, sondern die manuell zu nutzende. Schließlich soll dies Grundstück nachhaltig bewirtschaftet werden und möglichst wenige Geräte mit Benzin betrieben eingesetzt werden. Und schließlich habe ich ja mal in meiner fernen Jugend mit Sensen gearbeitet… Während meine Frau sich mit dem Rasenmäher an den Randstreifen abarbeitete, ging es für mich los:

Es funktioniert immerhin noch, aber irgendwie war das früher deutlich einfacher (zumindest in meiner Erinnerung). Aber auch das hilft nicht. Dann wird halt erst einmal in Etappen gearbeitet und die zweite Hälfte kommt nach dem Abklingen des Muskelkaters dran! 😀

Warum Permakultur und was ist das überhaupt?

Permakultur ist nach der allwissenden Müllhalde1):

„Permakultur ist ein Konzept, das auf die Schaffung von dauerhaft funktionierenden nachhaltigen und naturnahen Kreisläufen zielt.[1] Ursprünglich für die Landwirtschaft entwickelt, ist sie inzwischen ein Denkprinzip, das auch Bereiche wie Energieversorgung, Landschaftsplanung und die Gestaltung sozialer Infrastrukturen umfasst.[2]

Grundprinzip ist ein ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiges Wirtschaften mit allen Ressourcen.“

Quelle: wikipedia https://de.m.wikipedia.org/wiki/Permakultur

Aber ist das wirklich so einfach?

Alles ging damit los, dass wir träumten. Wir leben heute in einem schönen Reihen-Mittelhaus in einem Vor-Ort von Hannover. Wir das sind:

  • Zwei dauerhafte hier lebende Erwachsene
  • Ein Pubertier (lebt auch dauerhaft bei uns)
  • Und zwei Pubertiere, die mehr oder weniger regelmäßig auch bei und mit uns leben
  • Zwei süße Zwerghühner (Zwergwynadotten)
  • Die eine oder andere Tomate, Gurke, Salatpflanze, Zucchini…..

Wenn ihr euch das auf einem heutigen Reihenmittelhausgarten vorstellt, versteht ihr unseren Wunsch: Wir wollen mehr Platz!

Wir wollen mehr Natur wagen. Ein Grund mag sein, dass uns das ganze industriell hergestellt Obst und Gemüse nicht mehr so richtig schmeckt. Aber es ist auch sehr befriedigend, in eine Tomate zu beißen, die man vorher Wochen und Monatelang gehegt und gepflegt hat. Und Himbeeren schmecken mir immer noch am Besten, wenn ich sie direkt am Strauch in den Mund stecke.

Also mehr Platz, mehr Platz für

  • Obstbäume
  • Gemüseanbau
  • Unsere Hühner (gerne dann auch mehr als zwei)
  • Und für uns Menschen

Also viel mehr Platz, als wir heute haben. Wir fingen an, uns für Grundstücke zu interessieren: Mindestens 1000 qm groß, Bebaubar, ruhig gelegen und so. Wir sprachen darüber, was wir auf dem Grundstück machen möchten und kamen schnell zu der Frage, wie soll das eigentlich alles so funktionieren – also mit dem Garten und der Pflege. Immerhin arbeiten wir beide noch.

Meine Frau hörte (oder las oder sah) dann irgendwann etwas über den Begriff Permakultur und unsere Neugier war geweckt. In einer Reportage lernten wir, das Permakultur eine nicht intensive Bewirtschaftung ist, die Landwirtschaft also im Einklang mit der Natur ist. Grundlage ist dabei die Beobachtung des zu bewirtschaftenden Bodens, der Natur, der Umgebung. Durch Sonnenfallen und Swales kann man zwar die Umgebung etwas beeinflussen, aber das dann nur in Maßen. Die Bepflanzung erfolgt dabei immer so, dass die einzelnen Pflanzen sich gegenseitig helfen – die eine vertreibt die Schädlinge, die andere verbessert den Boden, die Dritte trägt die leckeren Früchte (oder vielleicht auch so ähnlich).

Für uns ist deshalb Permakultur, eine Möglichkeit

  • unser Grundstück minimal invasiv zu gestalten und zu bewirtschaften
  • an ausreichend viel leckere Früchte zu kommen
  • den Gartenpflegeaufwand in einem begrenzten Rahmen zu halten
  • unseren Beitrag zu leisten, die Bewirtschaftung von Böden zu verändern (Vorbild zu sein)

Und dann fanden wir das Grundstück und alles war klar…..

PS:
Da wir Newbies in der Permakulturnutzergemeinde sind, haben wir uns bei der Planung professionelle Unterstützung gesichert. Mittlerweile liegen uns die ersten Grob-Entwürfe von Christina vor. Sieht toll aus!

1) Wer kennt die Allwissende Müllhalde nicht? Hat etwas mit Fraggles zu tun. Hier gibt es Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/Allwissende_M%C3%BCllhalde

Nun aber wirklich – das erste Mal Wiese mähen

Letzten Mittwoch war es nun endlich so weit, ich habe das erste Mal die Wiese gemäht. Oder zugegeben: Ich habe damit angefangen. Wie ich ja bereits schrieb, mäht ein Schäfer regelmäßig diese Wiese. Regelmäßig bedeutet dabei zweimal im Jahr und als ich am Mittwoch am Grundstück angekommen bin, sah ich dies:

Das Gras ging mir bis zur Hüfte!

Damit war zumindest schon einmal klar: Den Grasfangkorb brauche ich heute nicht! Also schnell den Rasenmäher aus dem Auto geholt, aufgebaut und einige (kleine und nach der Bedienungsanleitung nicht empfohlene) Änderungen am Rasenauswurf vorgenommen:

Das Bunte ist übrigens eine Tischdecke und soll den Rasenmäherschiebenden Menschen vom ausgeworfenen Gras schützen (Funktioniert tatsächlich, ich empfehle aber den Einsatz einer Schutzbrille – sonst Aua am Auge).

Durch die geöffnete Klappe hatte der „kleine“ zumindest die Chance das Gras nach hinten auszuwerfen. Meistens hat das auch funktioniert, wenn sich allerdings aus den besonders langen Grashalmen regelgerechte Knäuel gebildet haben, hat das auch nicht geholfen. Dann hieß es: Rasenmäher ausmachen und selbst Hand anlegen. Gut, dass der „kleine“ so einfach anzuziehen geht…

Also schnell an der Scheune einen Streifen gemäht,

um dann an der langen Grenze nach Westen diesen Streifen zu duplizieren.

Sieht ja eigentlich nach nicht so richtig viel aus, das Ganze hat aber ca. 3 Stunden gedauert. Und als Ergebnis habe ich neben dem Erfolg, dass man nun trockenen Fußes bis an das Ende unseres Traumes gehen kann, den ersten Sonnenbrand des Jahres bekommen.

Und so ganz nebenbei konnte ich eine erste Bekanntschaft mit den Bewohner eines Teiches auf dem Nachbargrundstück machen. Hört ruhig mal selber:

Froesche

Läuft.

Und jetzt? – erste Überlegungen zu Baumaßnahmen

Heute konnten wir keine Wiese schneiden, also haben wir uns stattdessen aufgemacht und uns über Möglichkeiten informiert, eine Hütte oder einen Schuppen zu bauen.

Nach dem Frühstück haben wir zuerst einen groben Entwurf eines Schuppens angefertig. Der Schuppen soll ca 2 x 3 m groß werden und hoch genug sein, dass man aufrecht hinein gehen kann. Später sollen dort dann Gartengeräte ihren Platz finden (Natürlich auch die dann hoffentlich nur noch notwendigen Rasenmäher).

Aus dem Plan dann eine Stückliste erstellt und ab in den Baumarkt unseres Vertrauens, mal schauen, was es dort gibt und auch was es so kostet. Dort haben wir dann die geplanten Hölzer 100×100 nicht gefunden und entschieden uns 90×90 geht auch. Aber was soll auf das Dach – doch eher Blech oder reicht auch Bitumenwellpappe?

Auf dem Nach-Hause-Weg schnoll noch die Carports und die Blechschuppen auf dem Außengelände angeschaut. Dabei kamen wir ins Grübeln: Reicht so etwas ggf. nicht auch? Und ist das nicht viel schneller aufzustellen? Hält das dann auch genau so gut?

Jetzt wird erst einmal der Selbstbaupreis kalkuliert, dann sehen wir weiter.

Und damit es nicht zu trocken wird, ein Bild sagt mehr als tausend Worte:

(Ich bin mir bei diesem Aufriss allerdings nicht so sicher, ob die obige Regel bzgl. der tausend Worte hier auch gilt. 🙂 )

Der erste Wiesenschnitt, oder?

Wir haben ja nun diese Wiese gekauft. Aktuell ist es laut unseren Vorbesitzern so, dass ein Landwirt die Wiese regelmäßig mäht. Mittlerweile ist uns klar, was regelmäig bedeutet: 2 mal im Jahr. Da der letzte Schnitt im September/Oktober 2018 war, könnt ihr euch vorstellen, wie hoch das Gras aktuell steht. Hier ein ungefährer Eindruck:

Um zumindest am Rand etwas gegen das hohe Gras zu machen, wollten wir heute eigentlich zum Wiesenmähen fahren. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch unsere Planung.

Die Wiese muss also noch etwas warten und vielleicht ist dann ja auch bereits der Landwirt zum Mähen da gewesen…..