Außerirdische in Osterwald?

Nachdem nun die erste Hütte fertig ist und der Wildschutz – zumindest an der langen Seite – mögliche Pflanzen schützen kann, ist es nun an der Zeit, die Vorbereitungen für das Pflanzen der ersten Bäume zu treffen.

Wir wollen im Herbst insgesamt 8 Bäume auf unserer Wiese pflanzen. Rund um die Bäume wird es dann zukünftig Büsche geben. Das Ganze nennt sich im Permakulturdeutsch: Obstbaumlebensgemeinschaft (kurz OLG). Im Prinzip soll das Konstrukt den Waldrand „nachahmen“und so den Wuchs und die Gesundheit der OLG stärken (Viel mehr Details dazu sucht ihr sicherlich selber im großen Internet).

Allerdings gibt es aktuell noch das Problem, dass es eine große Wiese ist. Unser Plan ist, dieses Problem unter einer schwarzen Folie zu verstecken – zumindest für eingie Zeit. Nämlich so lange, bis das Gras unter dieser Folie abgestorben ist. Zuerst einmal haben wir die für die Bäume vorgesehenen Stellen gaannnzzz kurz gemäht.

Graskreis

Anschliessend die Folie (ist übrigens eine relativ dicke einfache Malerfolie – gibt es tatsächlich auch in schwarz) genommen in 2m x 2 m große Stücke geschnitten und nahezu kreisförmig auf das kurze Gras gelegt. Noch etwas mit Erdankern befestigen und beschweren – Fertig.

Folie auf Gras

Jetzt gilt es Ruhe zu bewahren und einfach abzuwarten.

Graskreise

Leider werden wir nun alle gemeinsam umsonst in Osterwald auf die Landung von Aliens warten…..

Wildschutz auf SaFran-Art

Im November planen wir das Pflanzen der ersten Bäume, ggf. auch schon der leckeren Himbeere aus unserem Garten am Haus. Um die jungen Pflanzen vor Fraß zu schützen, wollen wir einen Wildschutz bauen. Immerhin berichteten die Nachbarn von Wildschweinen auf unserem Grundstück – allerdings auch auf der Straße nördlich von uns.

Ok, also ein Wildschutz der ausreicht, Wildschweine und Rotwild von unseren Pflanzungen fern zu halten. Gleichzeitig soll dieser aber auch für uns Laien einfach und gut zu fertigen sein. Günstig wäre auch nicht schlecht und zu guter Letzt auch noch gut aussehend.

Unserer Wahl fiel dann auf einen Zaun aus Kunststoffgeflecht, wie wir ihn bereits für unser heutiges Hühnergehege verwenden. Das Ganze getragen von Zaunpfosten auf einer Einschlaghülse. Ich gebe dabei zu bedenken, dass unser Grundsück doch eine gewisse Länge hat und wir zwar erst einmal nur eine Seite bezäunen wollen, dieser Zaun dann aber bereits eine Länge von ca. 150m hat.

Also nahmen wir uns ein Woche Urlaub, um das Vorhaben anzugehen. Und so hieß es:

  • Einschlaghülsenposition ausmessen
  • Einschlaghülse senkrecht ausrichten
  • Einschlaghülse in den Boden schlagen
  • Pfosten absägen (Leider gab es die von uns gewünschte Länge nicht zu kaufen)
  • Pfosten durchbohren
  • Schlossschrauben durchstecken und festziehen

Da wir ca. alle 2,5 m einen Pfosten wollten, bedeutete dies ca. 56 mal diese Tätigkeit:

Kräftig drauf

Wir gabe uns dabei zumindest wohl so viel Mühe, dass die Pfosten doch tatsächlich in einer geraden Reihe stehen.

Ganz schön gerade

Das Geflecht haben wir übrigens an den Pfosten fest getackert. Und damit keine Tiere unter dem Zaun durchkommen, haben wir diesen mit Erdankern am Boden verankert. So sieht das übrigens aus:

Wildschutz auf SaFran-Art

Der Bau des Schuppens

Wir wollen nun einen Schuppen bauen. Nach längerer Diskussion und viel Sucherei im Internet und den örtlichen Baumärkten entschieden wir uns dafür, unseren eigenen Schuppen zu designen, planen und zu bauen. Wenn wir da schon gewusst hätten, auf was wir uns einlassen….

Nach einem ersten großen Einkauf im Baumarkt konnte es endlich losgehen. Zu allererst mussten wir die Stützen der Hütte so mit dem Boden verankern, dass der Schuppen wirklich rechteckig wird.

Exkurs: Wie bekomme ich einen rechten Winkel ohne ein Geodreieck mit einer Kantenlänge von 1 m?

Wer sich noch an die Mathemtik der Mittelstufe erinnern kann (oder will) , dem sagt der Satz des Pythogoras noch etwas, wenn man die drei Seiten eines Dreiecks kennt und zwei davon einen Meter lang sind und die dritte Seite von Wurzel lang ist, dann ist zwischen den 1m-Seiten ein rechter Winkel.

Also bauten wir uns das Konstrukt des Pythagoras mit Maurerschnur nach. Damit konnten wir die Anordnung der Bodenhülsen genau vermessen. Als wir fertig waren, stellten wir allerdings fest, dass der letzte Winkel einige (viele!) Grad zu klein war. Wie konnte das passieren?

Also schnell noch einmal alles geprüft und festgestellt, dass Wurzel 2 ja ~1,41 ist und damit die lange Seite des Dreiecks nicht 1,44 m lang sein muss… Also alles noch einmal von vorne ausgemessen und voila:

Das Hüttenrechteck

Als nächstes dann die Pfosten in die Hülsen

Hüttengestell

und das Dach drauf.

Gestell mit Dach

 

Das war übrigens am Ende des zweiten Tages! Eigentlich sollten an diesem Abend schon die Wände der Hütte fertig sein.

Am nächsten Morgen dann wieder einmal ab in den Baumarkt und das nächste Material abgeholt. Heute soll die Hütte werden. Der Wetterbericht für diesen Tag versprach viel Sonnenschein und eine angenehme Temperatur. Also frisch ans Werk.

Südseite

Angenehm war die Temperatur an diesem Tag übrigens nur für die, die in einem Schwimmbad liegen konnten. Wir kamen mit ganz viel Wasser über den Tag – Wasser zum trinken. Schön waren immer die kurzen Pausen im Schatten des Daches!

Und schon nach zwei weiteren Tagen hatte die Hütte nun immerhin schon drei fast vollständige Wände!

Fehlende Tür

Wem es vielleicht nicht aufgefallen ist, es fehlen noch die Türen. Also wieder ab in den Baumarkt und das notwendige Material abholen. Eigentlich ist so eine Tür ja nicht viel Arbeit (dachten wir). Allerdings kostet das genaue Arbeiten einfach nur sehr viel Zeit. So war nach einem weiteren Tag nur eine Tür fertig.

Eine Tür ist fertig

Nun fehlte neben den vielen Kleinigkeiten noch eine Tür. Also auf zum letzten Tag. Leider regnete es diesmal zwischendurch immer wieder, so dass wir doch wieder mal viel länger brauchten als wir am morgen dachten. Aber Abends war es dann endlich soweit. Wir konnten nach einer Pause vor unserem Schuppen erstmalig unsere Werkzeuge und Materialien im Schuppen verschliessen. Und morgen kommt der Rasenmäher in den Schuppen…..

Fertig!

Nachtrag:

Mittlereile gibt es ja ganz tolle Akku-Werkzeuge. Wir konnten beim Bau auf einen bereits bei uns vorhandenen Akku-Schrauber zurückgreifen. Wir waren aber sehr froh, dass wir uns einen zweiten Akku-Schrauber leihen konnten (Danke Erik, Danke Jörg). Nur so war es möglich die vielen Bretter vor dem Schrauben vorzubohren ohne Wahnsinnig zu werden. Und dank der extra angeschafften Akku-Stichsäge war auch das Sägen der vielen Bretter kein echtes Problem.

Grenzfeststellung

Zum Grundstück habe ich ja bereits einiges geschrieben, ich glaube aber, dass ich euch verschwiegen habe, dass die Grenzen des Grundstückes uns nicht so hundert-prozentig klar waren. So sollen zwar laut dem amtlichen Lageplan an den Ecken Grenzsteine liegen, aber – zumindest wir – konnten dort keine finden.

So kann es ja nicht bleiben, wo sollen wir denn dann einen z.B. Zaun setzen oder die richtigen Abstände der Bäume zu den Grenzen ermitteln?

Also haben wir einen amtlichen Vermessungsingenieur beauftragt, uns zu zeigen, wo denn nun das Grundstück zu Ende ist. Und heute war es endlich so weit. Wobei das Ergebnis eher unscheinbar ist:

Drei freigelegte Grenzsteine, ein neuer Grenzstein und einige rote Stangen entlang der Grenze, die als erstes einen Wildschutzzaun erhalten wird.

Grenzmarkierung

Eher unspektakulär, oder ist das hier besser?

Grenzstein

Na ja, das Ergebnis zählt: Wir kennen die Grenzen unseres Grundstücks.

Während die guten Herren Landvermesser ihrer für uns so wichtigen Arbeit nachgingen, fingen wir nebenbei schon mal an, die Grundfläche für unser erstes Gebäude vorzubereiten.

Abgesteckt ist

Hier soll als nächstes ein Schuppen entstehen, dazu muss erst einmal die Grasnabe weg. Wer es nicht weiß, dies ist eine sehr schweißtreibende Arbeit.

Abstechen
Abstechen

Aber gemeinschaftlich kann man alles schaffen  und so war das Ergebnis dieses Tages nicht nur die Begrenzung unseres Grundstückes sondern auch die vorbereitete Fläche für unseren Schuppen:

Hüttenfläche

Die erste Ernte

Wir haben zwar noch nichts selber auf unserem Grundstück gesägt, gehegt und gepflegt, aber das kann uns nicht davon abhalten, dennoch schon mal etwas zu ernten.
Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich bereits von den riesigen Brombeerbüschen am Südende unseres Grundstückes berichtet.

Dort hat es uns hin verschlagen. Und nach wirklich nur ein paar Minuten war dies das Ergebnis:

Einfach nur lecker….