Im letzten Beitrag beschrieb ich, den Aufbau und das Ergebnis unseres „Stillen Örtchens“. Heute liefere ich ein kleines Suchbildrätsel nach: Was fehlte auf dem letzten Bild?
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Richtig! Das Toilettenpapier.
Nun gehört zur Permakultur auch dazu, dass man Dinge nicht so einfach wegwirft, sondern vielmehr versucht, allem aktuell nicht gebrauchten einen neuen Zweck gibt. Deshalb haben wir für den Toilettenpapierhalter in unserem Fundus der gesammelten Sachen gewühlt….
Wir fanden neben ganz viel unerwarteten Gegenständen auch unsere alten Türklinken. Diese blieben übrig, als wir vor einiger Zeit uns neue Türen haben einbauen lassen. Mit etwas Holz, einigen Schrauben und Phantasie ergibt das kombiniert unseren neuen Toilettenpapierhalter für die Komposttoilette.
Unser neues Prachtstück
Damit steht der vollständigen Nutzung nur noch die fehlenden Sägespäne entgegen. Diese konnten wir bei einem unserer neuen Osterwalder Nachbarn einfach so abholen. Da diese aktuell noch etwas feucht sind, braucht es noch etwas.
Bleibt dann für die Zukunft noch die Frage: Wohin mit den menschlichen Ausscheidungen?
Noch immer ist Herbst oder Frühling (auf jeden Fall ist kein Wetter). Und bei dem tollen Wetter heute wollten wir wieder nach Osterwald und etwas weiterkommen. Heute ging es um den Aufbau unserer Toilette.
Nun haben wir – aktuell (davon ein anderes Mal mehr) – weder Strom, noch Wasser und erst Recht kein Abwasser auf dem Grundstück. Aber man wird ja dennoch mal „müssen“ dürfen, oder?
Zum Glück gibt es dafür sogenannte „Trockentoiletten“. Wer sich für die Funktionsweise interessiert, findet Infos zu diesem Stichwort im Internet. Wir haben uns für den Im-Kubus entschieden (https://www.holz-komposttoilette.de/komposttoiletten/komposttoilette-kompakt/):
Dieser Im-Kubus hat nun seinen Platz auf einem Sockel – hier half uns die alte Tischplatte unseres Küchentisches – in der hinteren Ecke des Schuppens. Damit man dort einigermaßen ungestört sein Geschäft verrichten kann, haben wir einen Duschvorhang als Sichtschutz um den Im-Kubus aufgehangen. Sieht in einem Gartenhaus schon etwas komisch ist. Aber das wichtigste ist, es funktioniert:
Eigentlich sollte ja im Winter nicht viel auf und mit dem Grundstück passieren. Aber wie ihr ja sicherlich auch mitbekommen habt, fiel der Winter einfach aus. Oder vielleicht hat die Natur ja auch einfach nur den Wechsel zum Winter verschlafen und traut sich nicht, diesen nachzuholen. Jetzt wird es wohl einen direkten Wechsel vom Herbst zum Frühling geben. Aber das Klima und die Katastrophe des Klimawandels ist ja nicht Thema dieses Blogs. Zurück zum Grundstück und unserer „Katastrophe“: Dem nicht funktionierenden Wildschutz.
Diesmal soll es ein richtiger Wildschutzzaun sein. Also sind wir (virtuell) zu mehreren oder vielen Anbietern von Zäunen gegangen. Nach langer Suche fanden wir einen Zaun zum Wildschutz, wie wir Ihn alle von großen Strassen und Autobahnen her kennen. Allerdings finden wir einen zwei Meter (oder mehr) hohen Zaun nicht so schön. Und nach weiterer Suche fanden wir nun einen für unsere Ansprüche passendes Stück Wildschutzzaun.
Am Wochenende ging es nun los. Zuerst einmal das grüne Geflecht von den Pfosten entfernen, alle Tackernadeln aus dem Holz ziehen und im Anschluss den neuen Wildschutz annageln – und das waren wirklich viele Krampen zum Nageln…..
Wir nageln und nageln und nageln ….
An diesem Tag „schafften“ wir die ersten fünfzig Meter.
Der regelmäßige Leser hat sicherlich von unserem Versuch gelesen, wie wir Wild von unseren jungen Bäumen fern halten wollen. Der Versuch bestand in einem aus Kunstoff bestehenden Geflecht in hoffentlich ausreichender Höhe. Die Montage sollte nach Aussage des Herstellers sehr einfach sein – das können wir bestätigen. Trotz der leichten Montage und des leichten Gewichtes hat uns der Hersteller versichert, dass der Zaun für unseren Einsatzzweck geeignet wäre.
Leider wussten dies wohl die in Osterwald lebenden Tiere nicht….
Ein Loch ist im Zaun
Das dargestellte Loch ist in Natura ungefähr so groß wie ein Wildschwein. Von dieser Art Löcher gibt es im Verlauf des Zaunes leider einige. Und noch eine Vielzahl kleiner Löcher. (Wir glauben mittlerweile, dass die Fauna auf unserem Grundstück total in Ordnung ist!)
Allerdings stellten wir bei den von uns liebevoll gepflanzten Bäume erste Bissspuren (schreibt man das wirklich mit drei „s“) gefunden. Also gibt es dringenden Handlungsbedarf.
Zuallererst einmal die beschädigte Rinde mit künstlicher Rinde ausbessern. Und dann die Bäume – trotz des Zaunes – vor weiterem Frass schützen. Also los in den Baumarkt und eine Rolle Hasendraht holen. Im Ergebnis sieht das so aus.:
Das sollte die Bäume bis zur Reparatur oder dem Ersatz des Zaunes vor den gefrässigen Gästen unseres Grundstückes schützen!
Eigentlich sollte es mit dem Bäume pflanzen ja erst im November losgehen, doch dann war der Aprikose-Heister schon da und wir waren so gespannt, wie der Ausgang unseres Planen-Experimentes war.
Wie bereits beschrieben, planen wir die sog. Obstbaumlebensgemeinschaft. Das heißt, rund um den Baum befinden sich später Stauden und Büsche. Jetzt zu Anfang soll eine Kreisscheibe mit ca. 1m Radius entstehen, in deren Mitte der Baum (oder auch der Heister) stehen wird. Damit die Erde nicht austrocknet und das nicht gewünschte Kraut (und die Wiese!) hier nicht gleich wieder spriessen, wollen wir diese Kreisscheibe mulchen. Da unser Garten aktuell noch kein eigenes Mulchmaterial hergibt, fiel unsere Wahl auf Stroh als Mulchmittel. Wo bekommt man aber Stroh her?
Dankenswerter Weise sind die Osterwalder sehr nette Leute (zumindest gilt dies für alle, die wir bisher kennen lernen durften!) und so konnten wir nach einem kurzen Trecker-Gespräch heute eine „kleine“ Rolle Stroh auf unserem Grundstück finden. (Vielen Dank auch für die prompte Lieferung!)
Nun musste die Rolle nur noch an den vorgesehenen Ort. Da es eine Rolle war, hieß es „rollen“ – es ging Gott sei Dank bergab….
Strohballenrollen
Als nächstes die Folie entfernen und feststellen, dass die Wiese leider noch nicht vollständig abgestorben ist. (Leider habe ich in der Aufregung das fotografieren vergessen – Sorry). Dennoch haben wir das Loch ausgehoben. Gegen die auf unserer Wiese zahlreich vorhandenen Mäuse hatten wir vorsorglich unsere Reste eines Hasengitters vor Ort verbracht. Mit diesem fertigten wir einen Wurzel-vor-Mäuse-Fraß-Schutz-Käfig. Noch einen Pflanzpflock daneben eingeschlagen und das Stroh auf dem Baumkreis (ich glaube der Fachbegriff ist Baumscheibe, oder?) dick verteilt und beschwert. Und fertig: Es ist doch ein erster Alien in Osterwald gelandet – unsere Aprikose!
Die Aprikose
PS für die Eingeweiten: Dies ist natürlich kein Heister. Eigentlich war bei der Baumschule ein Heister bestellt, angeboten wurde uns aber dieser Halbstamm. Und da wir uns direkt in diese Aprikose verliebt haben, ist der erste Heister in unserem Garten eben ein Halbstamm geworden.